Die lange Zeit ohne den aus Basketballersicht einzig wahren Hallensport hat bei vielen zu dem berüchtigten Corona-Blues geführt – bei den beiden größten Hagener Basketballvereinen herrscht jedoch große Aufbruchsstimmung. Die neu gewonnene Zeit nutzte Kosta Filippou, Coach des Regionalliga-Teams und sportlicher Leiter der BG Hagen sowie Jugendtrainer der U8- und U10-Teams bei der SG VFK Boele-Kabel, um die Entwicklung der letzten Jahre im Hagener Jugendbasketball kritisch zu hinterfragen. Schnell wurde ersichtlich: Während die Volmestadt vor vielen Jahren noch als absolute Basketballhochburg in Deutschland – vor allem auch im Bereich der Jugendförderung bekannt war, wurde sie von anderen Metropolen im ICE-Tempo überholt. Die Vereine leisten zwar nach wie vor gute Jugendarbeit, aber das Engagement hängt immer von den Personen ab, die sich für ihren Verein einsetzen. Eine durchgängig professionelle Nachwuchsförderung ist nicht vorhanden.
Der aktuelle Status quo der beiden Vereine zeigt: Die Boeler leisten in der Nachwuchsförderung in den Altersklassen U6 bis U14 seit Jahren exzellente Nachwuchsarbeit. In diesen Altersklassen gibt es lange Wartelisten. Dagegen hapert es ab der U16 aufwärts – vor allem auch deshalb, da das höchste Herrenteam aktuell nur in der Landesliga spielt. Bei der BG verhält es sich dagegen umgekehrt: Während sich im Einstiegsbereich nur wenige Kinder tummeln, spielen die älteren Jugendteams in NRW oben mit. Zudem gelingt es der BG, ihre Talente in den Seniorenbereich einzubinden. Mit der Regionalliga- und Oberligamannschaft gibt es hier beste Voraussetzungen. Wenn man die Stärken und Potenziale beider Vereine als Schablone übereinander legen würde, würde schnell ersichtlich: Zusammen wäre man in allen Bereichen nahezu perfekt aufgestellt, die Puzzleteile greifen exakt ineinander. Zumal man auch in grundsätzlichen Gedanken des Vereinslebens abseits des Feldes auf einer Wellenlänge liegt: Sei es das legendäre BG-Turnier auf der einen oder die beliebte Boeler Osterskifahrt – stets mit über 150 Teilnehmern ausgebucht – auf der anderen Seite.
Zweifelsohne gab es in der Vergangenheit den ein oder anderen Reibungspunkt. Doch nun sind beide Vereine zu der Überzeugung gekommen: Es geht nur gemeinsam, um den Standort Hagen in Sachen Nachwuchsbasketballförderung wieder auf die richtige Spur zu bringen und den Kindern und Jugendlichen eine professionelle Nachwuchsförderung zu ermöglichen. Es wird höchste Zeit, die Vereinsbrille abzulegen und aus dem eigenen Trott herauszukommen. Denn macht man einfach so weiter wie bisher, besteht die Gefahr, dass die Nachwuchsförderung leidet, wenn engagierte Ehrenamtliche irgendwann den Hut an den Nagel hängen – denn Nachfolger gibt es in diesem Bereich heutzutage leider nur selten.
Mit der Bündelung der Kräfte sollen in Zukunft mit viel Kompetenz und Enthusiasmus, Kinder Jugendliche für Basketball begeistert und sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport optimal gefördert werden. Somit arbeiten beide Vereine seit einigen Wochen im Hintergrund mit Hochdruck an dem neuen Konstrukt, der Basketball Akademie Hagen (kurz: BBA) – denn Hagen ist Basketball!
Was bedeutet es nun konkret, die Kräfte zu bündeln?
Zunächst werden sämtliche sportliche Aktivitäten im Jugend- und im Seniorenleistungsbereich aufwärts gemeinschaftlich angegangen. Hierzu wird ein sportliches Leitungsteam mit Vertretern aus beiden Vereinen gebildet. Die Besetzung der Teams erfolgt in enger Abstimmung zwischen beiden Organisationen und unter Einbindung des Trainerteams. Die Teams sollen dann unter dem gemeinsamen Namen Basketball Akademie Hagen an den sportlichen Wettbewerben teilnehmen. Ob dies in Form einer Spielgemeinschaft erfolgt, ist zurzeit noch offen. Zunächst bleiben alle Sportlerinnen und Sportler Mitglied in ihren jeweiligen Vereinen. Neben der gemeinsamen Trainings- und Spielsteuerung wird es weiterhin gemeinschaftliche Feriencamps und weitere Aktionen geben. Für alle anderen Seniorenteams (Bezirksliga, Kreisliga, Hobbymannschaften) ergeben sich keinerlei Änderungen.
„Wir wollen mit dieser Kooperation bewusst neue Wege abseits der bisherigen Vereinspfade gehen und sind sicher, langfristig für den Hagener Basketballnachwuchs das Beste herauszuholen“, zeigt sich Kosta Filippou – Initiator dieser Zusammenarbeit – überzeugt von seinem Konzept.
Mareike Barth, Boeler Sportkoordinatorin, ergänzt: „Der Boeler Vorstand steht voll und ganz hinter dieser für uns alle neuen Idee. Mit dieser Weg weisenden Entscheidung verlassen wir althergebrachtes Vereinsdenken und legen den Grundstein für die Weiterentwicklung des Basketballstandortes Hagen.“
BG-Vorsitzender Fredi Rissmann: “Die BG DEK/Fichte Hagen begrüßt diese Kooperation. Dies vor allem im Jugendbereich, wo wir zuletzt mit der Entwicklung und Entscheidungen im Hagener Basketball nicht einverstanden waren. Wir haben hier hervorragende Trainer zu bieten und wollen das auch nutzen. Nicht jammern ist angesagt. Wir wollen anpacken und gestalten.”
EINLADUNG ZUM ELTERNABEND:
Wir möchten alle Eltern zu einer digitalen Infoveranstaltung einladen, wo offene Fragen beantwortet werden. Es gibt folgende Termine zur Auswahl:
Donnerstag, 20.Mai 19:00
Uhr Freitag, 21.Mai 19:00 Uhr
Wir bitten um Anmeldung bis spätestens Mittwoch an: mareike.barth@boele-kabel.de Sollten bei euch Fragen aufgekommen sein, lasst uns diese bitte im Vorfeld zukommen, damit wir diese im Zoom-Meeting beantworten können.
Der link zum Eintritt in das Zoom-Meeting wird dann im Vorfeld der Veranstaltung verschickt.
Viele Grüße
Das BBA-Team